Hast du im Zusammenhang mit Kreativität schon mal von Hase und Schildkröte gehört? Nein? Ich bis vor kurzem auch nicht. Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag ein bisschen darüber erzählen.
Ich habe in meinem Sabbatical das Buch „Kreativ sein und anders denken“ von John Cleese gelesen und habe da zum ersten Mal von der Hasen- und der Schildkröten-Denkweise gehört. Der Gedanke war neu für mich und gleichzeitig konnte sofort Bezugspunkte zu meiner eigenen Kreativität herstellen.
Hase und Schildkröte stehen in diesem Bild für zwei verschiedene Denkweisen. Der Hase als schnelles Tier und die Schildkröte, die eher gemächlich unterwegs ist.
Der Hase steht für all die Denkprozesse, die wir bewusst und in der Regel schnell ablaufen lassen. Diese Denkprozesse sind wichtig, um sich über längere Zeiträume konzentrieren und bewusste Entscheidungen fällen zu können. Ein Beispiel dafür ist, wenn du eine E-Mail verfasst und dir konkrete Gedanken über den Inhalt der Mail und die Formulierung machst.
Daneben gibt es Denkprozesse, die langsamer und unbewusst ablaufen - die Schildkröte. Damit die Schildkröte aktiv werden kann, muss der Hase mal Pause machen. Du kennst es vielleicht auch, wenn dir in ganz alltäglichen Situationen, wie unter der Dusche, plötzlich Ideen und Lösungen für ein Problem kommen, über das du dir den ganzen Tag lang vergeblich Gedanken gemacht hast. Unterbewusst hat die Schildkröte weiterüberlegt und dir in einem ruhigen Moment das Ergebnis präsentiert. Im Beispiel mit der E-Mail fällt dir vielleicht abends ein, wie du den Satz hättest formulieren können, den du so oft abgeändert hast.
Plötzlich ist die Lösung da.
Ich habe diese Momente oft, wenn ich mit dem Zug unterwegs bin. Da kann ich meine Gedanken ungehindert schweifen lassen und lenke mich meistens nicht mal mit Musik ab. Manchmal springen meine Gedanken vom einen zum nächsten Thema, ohne einen direkten Zusammenhang. Und ab und zu kommt dann die zündende Idee - für einen Beitrag, für ein Produkt, für ein neues Bild...
Dann zücke ich schnell mein Handy und mache mir eine Notiz, damit mir ja keine Idee verloren geht.
Beobachte das mal bei dir, wann dir die besten Ideen einfallen. Wenn du diese Situationen erkennst, kannst du sie nämlich auch gezielt herbeiführen und für deine Kreativität nutzen.
Nutze die verschiedenen Denkweisen bewusst für deine Kreativität.
Für Kreativität brauchst du am Ende beide Denkweisen, die Schildkröte für geniale Ideen und den Hasen, um diese Ideen in die Tat umzusetzen. Denn die besten Ideen sind nichts wert, wenn sie in der Ideenbibliothek verstauben.
Probiere es aus und stöbere unbedingt auch in meinen anderen Beiträgen für mehr Tipps zur Kreativität.